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Lucy Laccertosa ist seit Juni 2022 Kauffrau für Büromanagement im Handwerk. Nach nur zwei Jahren legte die 29-Jährige ihre Prüfung vor der Handwerkskammer erfolgreich ab. Dass sie von der Firma Mester, dem Fachbetrieb für Rollladen- und Sonnenschutz in Bielefeld, übernommen wird, stand aufgrund ihrer guten Leistungen schon vor ihrem Abschluss außer Frage. Wie sie zu Mester kam, wie sie die Zeit der Ausbildung erlebt hat und wie wohl sie sich inmitten ihrer fast ausschließlich männlichen Kollegen fühlt, darüber gibt sie hier gerne Auskunft.
In ihrem ersten Berufsleben ist Lucy Laccertosa Friseurin. Ein Job, der ihr grundsätzlich sehr gut gefallen hat, wenn da nicht die ungünstigen Arbeitszeiten und die leider sehr geringe Bezahlung gewesen wären. Während des ersten Corona-Lockdowns, nutze sie die Gelegenheit, um sich beruflich neu zu orientieren. Sie überlegte sich, was ihr Freude bereitet. Wirtschaft, Politik und organisatorische Arbeiten interessierten sie schon immer und da kam ihr die Idee zu einer kaufmännischen Ausbildung. Der Zufall wollte es, dass sie über ihre Cousine mit Maren Remmert, damals bei Mester zuständig für Projektplanung & Koordination, in Kontakt kam und die beiden Frauen über ihre Zukunftspläne sprachen.
Bei Mester wollte man erstmalig eine kaufmännische Lehrstelle einrichten und bei Lucy Laccertosa passten alle Voraussetzungen. Da wurde man sich sehr schnell einig.
Ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement war von Anfang an auf nur zwei Jahre angelegt. Motiviert durch ihren neuen und flexiblen Arbeitgeber verkürzte Lucy Laccertosa um ein volles Jahr, eine tolle Möglichkeit, die für bereits ausgebildete Kräfte oder Fachabiturient*innen und älteren Auszubildenden. Für diese besondere Art der Verkürzung hält das Carl-Severing-Berufskolleg in Bielefeld sogar eine extra Klasse vor. „Wir waren inhaltlich alle auf dem gleichen Niveau, das war echt angenehm“, schildert die Mester-Auszubildende die besondere und vorteilhafte Schulsituation. Die meisten Mitschüler*innen seien zwar aus der Industrie gekommen und legten deshalb ihre Prüfung vor der IHK ab, die Inhalte seien aber größtenteils deckungsgleich. Für die zusätzlich im Handwerk wichtigen Themen, wie zum Beispiel die Planung von Ressourcen und Projekten, erhielten sie und eine weitere Mitschülerin exklusiv mehrfach eine spezielle Schulung durch die Handwerkskammer.
Für ihre Ausbildungszeit bei Mester findet Lucy Laccertosa durchweg nur positive Worte. Sie spricht von einem sehr angenehmen Betriebs- und Arbeitsklima, den freundschaftlichen Umgang miteinander und dass sie das Lernen von ihren Kollegen als sehr hilfreich empfand. Dabei durfte sie vom ersten Tag an viele eigene Erfahrungen sammeln. Beginnend bediente sie im Innendienst das Telefon, nahm Reparaturaufträge an, löste Projektmappen auf und legte Dokumente aller Art ab. Dann begleitete sie den Außendienst mit zu Kunden, lernte das Schreiben von Rechnungen und Mahnungen, Angebote zu erstellen und schließlich auch das Planen von Projekten.
Juniorchef Norman Mester war es wichtig, dass Lucy – hier duzen sich fast alle – frühzeitig auch die Praxis kennenlernte. Mit diesem Credo schickte er sie mit zu Montagearbeiten. Sie wurde praktisch mit einbezogen, packte mit an, lernte einzuschätzen, welche Arbeitsschritte mit wie vielen Monteuren wie lange brauchen und warum man bei manchen Arbeiten eben doch besser einen zeitlichen Puffer einplanen sollte. Unwohl habe sie sich unter den ausschließlich männlichen Monteurkollegen nie gefühlt: „Ich komme selbst aus einer Handwerkerfamilie und da kenne ich den lockereren Umgang miteinander. Die Jungs sind richtig lustig, verstehen sich untereinander fantastisch und haben mich immer mit einbezogen. Ich hatte jedes Mal richtig Lust mit zur Montage zu fahren. Das war toll am Ende des Tages das Geschaffte zu sehen. Da konnte ich am Abend immer von erzählen.“
Heute teilt sich die frisch gebackene Mitarbeiterin bei Mester ihr festes Büro mit einem erfahrenen Kollegen, der langjährige Montageerfahrung hat und heute für die Arbeitsvorbereitung zuständig ist. „Dem kann ich alle Fragen aus der Praxis stellen, auf die ich noch keine Antwort weiß“, freut sich die motivierte Nachwuchskraft.
Ihren jetzigen Schwerpunkt hat sie von Maren Remmert übernommen, die sie vor ihrem Mutterschutz noch einarbeiten konnte. Die Zusammenstellung der Montageteams und die zeitliche Planung der Projekte mit einem Planungstool gelingen ihr heute schon sehr gut und machen ihr vor allem „richtig viel Spaß“. Darüber hinaus pflegt sie die Arbeitszeitkonten der Monteure, mahnt Zahlungen an und hilft mit, wo gerade der Schuh drückt. In Atem halten sie zuweilen kurzfristige Terminverlegungen aufgrund des Wetters: „Bis zu vier Wetterseiten habe ich meistens parallel im Blick. Die widersprechen sich total oft in ihren Prognosen einige Tage im Voraus und dann werde ich zum Wetterorakel von Mester, berichtet sie schmunzelnd. Das mache die Planung natürlich knifflig, aber auch spannend. Kurzfristige Wetteränderungen können dann schon mal für viel Wirbel sorgen. Das eine oder andere Mal musste sie schon einen Termin für den nächsten Tag noch kurz vor Feierabend verschieben. Das war ihr etwas unangenehm, aber in dem Moment nicht zu ändern. Die Kunden freuen sich trotzdem meistens, wenn die junge Frau sie anruft. Schließlich geht es um die Absprache eines heiß ersehnten Montagetermins für eine Markise, eine Haustür oder neue Fenster. Und wenn Lucys Schreibtisch mal leer ist, fährt sie gerne jederzeit mit zu Montagen, die sie noch nicht begleitet hat. Dabei lernt sie immer wieder Neues dazu.
Ob Sie sich manchmal als Frau unter den ganzen Kollegen im Büro allein fühle? Sie freue sich immer sehr, wenn ihre einzige Kollegin aus dem Homeoffice im Betrieb ist, räumt sie grinsend ein. Und weiter meint sie, „eine weitere Kollegin hier im Unternehmen wäre echt cool.“ Jungen Frauen kann sie nur raten, einfach mal ein Praktikum zu machen und auszuprobieren, wie die Arbeit als Monteurin ihnen gefällt. Und ihr Chef, Norman Mester, achte sehr darauf, dass Praktikant*innen einen vielseitigen Einblick in die Tätigkeiten der Rollladen- und Sonnenschutz Mechatroniker*innen erhalten. Eine super Gelegenheit für junge engagierte Frauen wäre zum Beispiel der Girlsday, an dem Schülerinnen gezielt in sogenannte „Männerberufe“ schnuppern können. Die Firma Mester freut sich zumindest immer über weitere Kolleginnen, die Interesse an einem Praktikum, einer Ausbildung oder einem Quereinstieg aus ähnlichen Tätigkeitsfeldern haben, um das Handwerk zu erlernen. „Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung und ich finde es klasse in einem ,noch‘ von Männern dominierten Beruf zu arbeiten“, zwinkert Lucy Laccertosa abschließend zufrieden.
Das Interview führte Bettina Dempwolf, freie Redakteurin und Trainerin für Berufsorientierung in Bielefeld.